Dieser Aktionsplan wurde im Zusammenhang mit dem Projekt „Towards a more responsive victim-centred
approach of the criminal justice system“ (RE-JUST – Für opferzentrierte und ergebnisorientierte Ansätze im
Strafrechtssystem) mit finanzieller Unterstützung des Justizprogramms der Europäischen Union erstellt. Der
Aktionsplan wurde von Expert*innen des Vereins Pro Refugiu (Rumänien), des Zentrums für Demokratische
Studien (Bulgarien), der Nicht-Regierungsorganisation (NRO) SOLWODI Deutschland e.V. (Deutschland),
des Europäischen Instituts für Kriminalprävention und -kontrolle, das an die Vereinten Nationen angegliedert
ist (HEUNI, Finnland), und der Beratungsstelle Dinamia S. Coop. (Spanien) verfasst.
Der Aktionsplan zielt darauf ab, Ideen und Beispiele für die Entwicklung opferzentrierter und traumainformierter
Strafrechtssysteme bereitzustellen. Der Aktionsplan trägt Ideen aus Forschungsarbeit, Berichten und
vergangenen Projekten sowie Beispiele für Arbeitsweisen zusammen, die von den Partner*innenorganisationen
und den Autor*innen der jeweiligen Kapitel entwickelt und umgesetzt wurden. Der Aktionsplan vereint
Wissen und Ideen aus verschiedenen Disziplinen, insbesondere Recht, Kriminologie und Psychologie. Jedes
Kapitel wurde von einem/einer Expert*in auf dem jeweiligen Fachgebiet verfasst und stellt die Expertise und
Meinung des/der Autors/Autorin dar.
Der Aktionsplan baut auf der Idee auf, dass der Schutz von Opfern an mehreren Stellen durch Gesetzgebung,
in Strafverfahren sowie in der Gesellschaft verstanden und erreicht werden sollte. Die Wahl eines opferzentrierten
Ansatzes dahingehend, wie das Strafrechtssystem mit den Bedürfnissen der Opfer umgeht,
bedeutet, Opfern mit Sorgfalt und Respekt gegenüberzutreten und die Probleme und Herausforderungen zu
erkennen, mit denen Opfer von Straftaten konfrontiert werden. Ein zentrales Thema ist das folgende: Solange
Jurist*innen Gewaltverbrechen als eine Angelegenheit zwischen Staat und Täter*innen ansehen, und nicht
auch als eine Angelegenheit von Opfern, bleibt es schwierig, Opfern im Strafverfahren jene wichtige Rolle
zukommen zu lassen, die ihren Bedürfnissen und den Interessen der Justiz entspricht.